Klassik-heute vom 13.09.2004: Klassik-heute. Höchstnote für Künstlerische Qualität, Klangqualität und Gesamteindruck "Eine Interpretation von klassisch ausgewogenem Zuschnitt zu bescheinigen, kann in der Ära aufführungspraktischer Zirzensik schnell ein Malus werden. Dennoch möchte man der Lesart der Auryns bei den sechs Quartetten op.18 dieses Signum gern aus vollem Herzen zuerkennen – als Gütesiegel einer im besten Sinne hellwachen und doch stets ausgeglichenen Realisation, die der Emanzipation Beethovens von den Fixsternen Haydn und Mozart mit Entschiedenheit und Augenmaß folgt. Das F-Dur-Quartett, entstehungsgeschichtlich eigentlich das zweite dieser Serie, unterstreicht diese Einschätzung stellvertretend für die gesamte Produktion mit vielfältigen Indizien: Alles in allem in seiner Themenvorgabe ja ein äußerst sparsames Opus, verdichten die Auryns die nervös verhuschte Interpunktion des Kopfsatzes mit dem Reichtum ihrer klanglich-agogischen Möglichkeiten zu einem leidenschaftlich ausgefochtenen Kampf der Motiventwicklung. Wie sehr die Interpreten zum dramatischen Aufriss – einem passionierten Misterioso ebenso wie der jäh auffahrenden forte-Geste – fähig sind, belegt die Darstellung des bekannten zweiten Satzes, dem Adagio affettuoso ed appasionata. Welch herrliche Belichtungswechsel das Ensemble zustandebringt, stellt es im c-Moll-Quartett unter Beweis, wo die wechselnden Temperamente des Kopfsatzes mit jäh hereinrechenden Abdunklungen in eine beklemmende Dramatik überführt werden. Das sind Qualitäten, die durchweg für spannungsreiche Interpretationen sorgen und in der Wiedergabe den Bogen von den Lesarten des Melos- zum Emerson-Quartett schlagen." Norbert Rüdell "Stereoplay", 10/2004: "Die Audiophile" - Höchstnote für Interpretation und Klang "Mit dieser ersten Folge (...) schließt das Auryn Quartett seine ehrgeizige Gesamteinspielung der Streichquartette Beethovens ab. Abermals demonstireren Matthias Lingenfelder, Jens Oppermann, Stewart Eaton und Andreas Arndt, dass sie sich mit den Star-Interpreten dieses Gipfels der Quartettkunst messen können. (...) Anders als etwa die Emersons, (...) suchen die Auryns den Mittelweg - was keineswegs Untentschiedenheit bedeutet. Sie streben, im Einklang mit der Tontechnik, eine fülligere, "symphonischere" Tongebung an, gehen gelassener an diesen frühen Beethoven heran, ohne dabei die voluntaristischen zukunftsweisenden Züge dieser Musik zu vernachlässigen. Sie scheuen sich auch nicht, in einem Satz wie dem Adagio cantabile aus dem G-Dur-Quartett in Bereiche romantisch-subjektiver Ausdruckskunst vorzustoßen. (...) Eine Spitzenproduktion" Alfred Beaujean "ensemble - Magazin für Kammermusik", Oktober / November 2004: "Lassen sich die Streichquartette von Beethoven noch neu deuten? Wahrscheinlich wohl eher nicht, denn letztendlich erklären uns seit Jahren intelligente Musiker, dass ja in den Noten alles drin steht. Dennoch lassen sich bei der Interpretation Facetten herausfiltern, die erneutes Hören spannend werden lassen. Vor allem dann, wenn ein Auryn Quartett sich daran macht, alle Streichquartette Beethovens einzuspielen. Hier nun ist die erste Doppel-CD von vier Folgen der erscheinenden Gesamteinspielung auf dem Tisch. Und schnell hört man vor allem eines: Auch nach über 23 Jahren der unveränderten Besetzung dieses Quartetts haben die vier Streicher nichts von ihrer Lust verloren, bis an die Grenze des Machbaren und Vertretbaren zu gehen. Da wird gedeutet, da wird scharf akzentuiert, da wird auch schon mal "das Holz" hörbar. Doch bei all diesen Darstellungen geht es den Auryns vor allem um eines: Die deutliche Umsetzung des Notentextes. Dass hierbei die persönliche Note hineinwächst, macht die Besonderheit des Auryn Quartetts aus. Lust an der Musik, feinsinnige bogenförmige Darstellung der Formgebung, der Melodielinien, steht hier immer wieder im Vordergrund. Schon lange war eine Gesamteinspielung vielleicht nicht mehr so spannend wie diese." Carsten Dürer "Backnanger Kreiszeitung, 30.08.2004:" "Auryn, der Glanz, das alles lösende, alles befreiende und einende Symbol der Kindlichen Kaiserin von Phantásien - dieser geistige Generalschlüssel ist es, den sich das Auryn-Quartett als seinen Ensemble-Namen auswählte. Und Matthias Lingenfelder und Jens Oppermann (Violine), Stewart Eaton (Viola) sowie Andreas Arndt (Cello) hätten es nicht besser treffen können, denn seit nunmehr 23 Jahren musiziert das Quartett auf eine Weise, die die Musikfreunde nicht zuletzt deshalb so begeisert, weil man beim Hören stets den Eindruck hat, an der Entstehung eines Universums teilzunehmen und nicht bloß auf die bereits fertige Fassade zu schauen. Jetzt schlägt das Auryn-Quartett ein neues gewaltiges Kapitel auf. Mit Veröffentlichung dieser Doppel-CD beginnt die Präsentation einer Beethoven-Gesamtaufnahme (...). Den Auftakt bildet das sechsteilige Opus 18: Es war für seinen Komonisten ein Sprung ins kalte Wasser und ist demzufolge auch für das Auryn Quartett die einzig denkbare Möglichkeit, ein neues Universum zu errichten." wzl WDR -"Hörzeichen". Sendung vom 14.07.2004 "(...) Das Auryn Quartett arbeitet seit Jahren mit der Firma TACET zusammen. Und die Kenner unter Ihnen, wissen, was das heißt: Die von TACET vorgelegten Aufnahmen zeichnen sich nicht nur durch technische Perfektion, sondern auch durch eine sehr spezielle Klangfarbe aus. Die Wärme des Klangs, der für die Produktionen der Firma TACET so typisch ist, wird durch den Einsatz spezieller Röhrengeräte erreicht. Klinisch und glatt klingt hier kein Satz. Neben der klanglichen Wärme wurde größter Wert auf die Durchhörbarkeit der Partituren gelegt, um so die Kunst der motivischen Arbeit, aber auch die eigensinnigen Schroffheiten herauszustellen. (...) Der Spagat zwischen Tradition und Moderne wird von Beethoven nicht zuletzt in seinen Quartetten bis aufs Äußerste ausgereizt. Das Auryn-Quartett erweist sich als kongeniales Kollektiv, in dem sich jeder Einzelspieler die Freiheit nimmt, die ihm seine Stimme abverlangt und sich auf der anderen Seite dann aber auch ins Netz des Ensembles einordnet und somit Teil eines größeren Ganzen wird. Die Herausforderungen an Quartettformationen, die sich stellen, wenn sie Beethovens Werke spielen, besteht darin, die Spannungen der Partitur zu übernehmen und auszuhalten. Diesen Anforderungen ist das Auryn-Quartett nicht nur gewachsen, nein es scheint geradezu seine Kraft und Spielfreude aus diesem Sapannungsfeld zu ziehen. Um auf diesem Niveau spielen zu können, müssen die Musiker die Grenze zwischen Respekt den Mitspielern gegenüber und einem gesunden Egoismus immer wieder neu ausloten. Das Quartettspiel scheint für die vier Auryns zum Lebenselixier geworden zu sein - seit 23 Jahren begegnen sie sich dabei auf immer höherem Niveau. Mit den Quartetten op. 18 von Beethoven haben sie zweifelsohne einen Höhepunkt erreicht. - Wir dürfen auf die angekündigte Fortsetzung der Gesamteinspielung der Quartette Beethovens gespannt sein." Michael Krügerke "Südkurier" Nr. 271 / G: "Eine Gesamteinspielung sämtlicher Beethoven-Quartette zu machen, kommt für ein Streichquartett auch heute noch einer strapaziösen Hochgebirgstour gleich. Kondition, gute Vorbereitung und hohes technisches Können braucht man dazu ebenso wie eine perfekte Abstimmung innerhalb des Teams - anders lassen sich gerade die einsamen Gipfel der späten Quartette nicht erklimmen. Das Auryn Quartett hat sich in den letzten Jahren beständig in die erste Quartettliga emporgespielt und hat nun mit den Quartetten Opus 18, 59 und 74 die ersten beiden Doppel-CDs vorgelegt. Schon bei Opus 18 verblüffen die Auryns mit einer Präzision, die kein Detail unterschlägt und doch das große Ganze nie aus dem Blick verliert. Damit finden sie das, was in der Musik schwer zu erreichen ist; die goldene Mitte. Keine exzessiven Tempi, keine dynamischen Extreme, stattdessen eine klanggenaue, unprätentiöse Lesart des Notentextes, die auch bei den beliebten Rasumowsky-Quartetten op. 59 zu den schönsten Ergebnissen führt." far "crescendo" 06/2004: "Die Konkurrenz unter den Streichquartetten ist groß, der Anspruch bei Beethoven ebenfalls. Hervorragend präsentiert sich da das Auryn Quartet mit der Einspielung der sechs frühen Beethoven-Streichquartette op. 18. Was Matthias Lingenfelder und Jens Oppermann (Violine), Stewart Eaton (Viola) und Andreas Arndt (Violoncello) an Klangfinesse und rhythmischer Eloquenz entfalten, ist wunderbar. Federnde Vitalität, bis hin zm Sportiven, auch Witz und Humor vermag das Auryn Quartet ebenso vorzuführen wie die herzergreifenden Tiefen der langsamen Sätze auszuloten. Eine die technischen Hürden virtuos meisternde und die wechselnden Gefühlslagen der Quartette beredt erzählende, beglückende Interpretation." HGV Klassik heute 02/2004: "Das Auryn Quartett hat mit allen seinen Veröffentlichungen bisher Treffer gelandet. Das ist mit dieser ersten Veröffentlichung ihrer jetzt in rascher Folge erscheinenden Gesamteinspielung der Beethoven-Streichquartette nicht anders. Die ersten Gattungsbeiträge Beethovens sind gekennzeichnet von im besten Sinne klassischer Ausgewogenheit, die trotzdem alle Gestaltungsmöglichkeiten ausschöpft. (...) Die weiteren Folgen kann man mit Spannung erwarten." "STEREO - Magazin für HIFI. High End. Musik", Juni 2005: (zur DVD) "Quartette mit vier gleichberechtigten Instrumenten zu gestalten, diese Absicht Beethovens hat das Auryn Quartett konsequent umgesetzt. Unterstützt von der Aufnahmetechnik, die jedes Instrument in einem Lautsprecher platziert, ist ihm eine in der Durchsichtigkeit unübertreffliche Interpretation gelungen. Überragende Musikalität und spieltechnische Präzision sind bei dieser Formation ohnehin garantiert. Kleiner Nebeneffekt: Die DVD ist ein idealer Anlagentester: Überprüfen sie Ihre Hifi-Kette, wenn die Balance zwischen hinteren und vorderen Boxen nicht stimmt." Philipp Kelm "La Folia" - Online Music Review, 07/2004: " The Best Kind of Attitude: TACET Some while ago, perhaps a few months, I requested review CDs from TACET, a German label with which I’d little familiarity. Having listened several times over to Beethoven’s six Op.18 String Quartets (TACET 124) and Wilhelm Furtwängler’s Piano Quintet (TACET 119), as a music lover and audiophile (in close to equal measure), I’m here to shout “Eureka!” The Auryn String Quartet (Mathias Lingfelder, Jens Oppermann, violins; Stewart Eaton, viola; Andreas Arndt, cello) tend toward a Classical rather than Romantic sensibility. The later quartets have yet to be released. Whether the Auryn’s posture changes remains to be heard. With respect to Op.18’s half-dozen, the players operate as a coherent, elegantly articulating being, declining to milk the tender moments dry. Similarly, the sturm und drang passages are handled with a distancing poise that satisfies. Proportionality reigns. These are cool, beautiful performances (...)." Mike Silverton (complete review) "Audiophile Audition", 08/2005: " 312 minutes on one disc! Two versions of all six quartets, including one with the players moving around... Now this is making use of a DVD-Audio feature with which SACD cannot compete - the length of recording time on a single disc. All six of the close-to-half-hour- length string quartets of Beethoven are here in two different complete versions. Tacet is known for their highly individual surround presentation they call Real Surround Sound. Used mostly with chamber music, it places each instrument in a trio, quartet or quintet on a separate channel at its individual speaker. So in this case the first and second violins of the quartet are located at the left and right front speakers respectively, the viola at the left surround speaker and the cello at the right surround (the center is not used). The feeling for the listener in the sweet spot is as if one was participating in the performance oneself. The music itself is unaltered from the score. Because of the greater storage capacity of the DVD-A, all six quartets can be presented first in this stationary Real Surround Sound format, and then all six can be repeated again in Moving Real Surround Sound. Now in addition to the grouping of the players around the listener, the players can also move around “when the occasion requires.” Usually movement of the players within a movement is avoided. There are four movements in each quartet of Op. 18 and four channels being used. Therefore there are 24 possible combinations of changing position. In the first movement the first violin, for example, is at the left front. For the second movement it moves to the right front, for the third to the right rear, and so forth thru the quartets. (The extended development section of one of the late quartets - to be released soon - is seen by the producer as a long journey thru a new world, so he has the four players move in almost a complete circle during the movement, and then back to home at the end.) The nice feature is that if all this motion makes you seasick, you can just skip the second half of the lengthy disc due to its huge storage capacity. There are two sets of track numbers listed for each movement: the first, for example, is both Track 1 and Track 25. The works come from a time when Beethoven wrote a friend that he has only just learnt how to write quartets properly. Well, they are more that just proper. Using the tradition of Haydn and Mozart he created unique Beethovenian works that have more individual features of their own than do those of the earlier composers. As to the quality of interpretation, I must confess to not being a frequent listener to quartets except for those of Debussy, Ravel and Faure. However, I cannot fault the style of the Auryn Quartet, which has been around for 22 years. They don’t dig in harshly as do some quartet players, their phrasing is excellent, and Tacet has captured the sound of each player with great clarity - and more separation than any other label, due to their unique miking procedures! I have not been critical of Tacet’s approach as some other reviewers have been. In fact, I have found that either the original Real Surround Sound or the version on steroids can aid the listener to these works who might not be that familiar with the quartets. It highlights the various voices and themes in the music by the separation of the instruments, making their variation and development clearer. A visual metaphor would be if while looking at the complete score the four different instrumental lines would light up in different colors." John Sunier (complete review)